von links: Derik Eicke (Oberneuland), Steffi Dehne (Horn-Achterdiek), Tom Hanke (Horn-Lehesterdeich, Senatorin Claudia Bogedan und Alexander Keil (Borgfeld)

Auf Einladung der SPD-Ortsvereine Borgfeld, Horn-Achterdiek, Horn-Lehesterdeich und Oberneuland stand die Senatorin für Kinder und Bildung Claudia Bogedan fast 2,5 Stunden den ca. 40 Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Nach einem kurzen Vortrag über ihren Werdegang stellte die Senatorin die aktuelle Ist-Situation für das Land Bremen dar. Im Anschluss konnten die anwesenden Bürger/innen fast 1,5 Stunden ihre Fragen und Probleme an die Senatorin richten.

Es wurde sehr deutlich, dass besonders die U3-Betreuung und der Übergang von der Grundschule in die weiterführenden Schulen die Menschen in den Stadtteilen beschäftigen. Leider ist die Situation immer noch so, dass Frauen nicht arbeiten gehen können, da die Familien keinen Platz im Stadtteil bekommen haben. „Es kann nicht sein, dass ein Rechtsanspruch besteht, dieser auch theoretisch erfüllt wird, allerdings befindet sich der U3-Platz am anderen Ende Bremens. Dann schaffe ich es morgens nicht pünktlich zur Arbeit“, so eine anwesende Bürgerin. Ein anderes Problem ist, dass viele Eltern noch gar keine Rückmeldung haben, ob und wo sie eine Betreuung habe. Dies liegt daran, dass die Koordination der Platze nicht über die senatorische Dienststelle läuft. „Dies ist ein unhaltbarer Zustand, der zu Recht beklagt wird. Hier muss die Organisation schnellstens durch die Senatorin und den Senat umgestellt werden.“, so der Oberneulander Vorsitzende Derik Eicke.

Auch die Anwahl der weiterführenden Schulen versetzt viele Eltern in Stress. „Ich weiß nicht, welche Schule meine Tochter nach den Ferien bekommt. Bereits bei den Kindergärten hatten wir Pech und meine Frau konnte nicht Arbeiten gehen“, so ein besorgter Bürger. Die Senatorin Claudia Bogedan musste feststellen, dass 4 Prozent der Kinder bremenweit nicht einen ihrer 3 Wünsche bekommen. Sie betonte aber, dass bei diesen Härtefällen die Behörde zusammen mit den Eltern eine Lösung finden wird.

Für Oberneuland gab Derik Eicke der Senatorin folgende Themen mit auf den Weg:

  • Die Oberschule Rockwinkel benötigt eine Mensa, da die meisten Schüler/innen auch bereits nachmittags unterrichtet werden. Mittelfristig muss die Oberschule zur Ganztagsschule werden.
  • Die Grundschule Oberneuland muss Ganztagsschule werden. Dafür wird eine Mensa benötigt. Des Weiteren sollen die Oberneulander Kinder auch im Stadtteil beschult werden. Dafür muss die Schule erweitert werden. Im Bebauungsplan wurde die Mensa und der angegliederte Erweiterungsbau auch bereits eingezeichnet.
  • Die Tobias-Schule, eine private Förderschule, muss vom Land Bremen stärker unterstützt werden. Es gibt keine Schulbeförderung, so dass gerade gehbehinderte Kinder große Schwierigkeiten haben ihren Schulweg mit dem schlecht ausgebauten ÖPNV zu meistern. Auch hier können oftmals die Mütter nicht arbeiten, um die Kinder zur Schule zu fahren. Von den über 120 Kindern kommen nur 4 aus Oberneuland. Die meisten kommen aus dem Bremer Westen und Bremen Nord. Diese Eltern können oftmals den Elternbetrag nicht bezahlen, so dass die Schule starke finanzielle Einbußen hat, da der Staat nicht einspringt.
  • die Kindergartensituation ist unbefriedigend, da Oberneuland keinen einzigen staatlichen Kindergarten hat. Sobald sich keine ehrenamtlichen Eltern finden, die die privaten Kindergärten als Vorstand führen, müssten diese geschlossen werden. Des Weiteren haften die Eltern auch für das „Unternehmen“. Hier muss das Land Bremen seiner Pflicht stärker in Zukunft nachkommen.

Die 4 Ortsvereine aus Horn-Lehe, Borgfeld und Oberneuland planen diese bildungspolitische Veranstaltung regelmäßig zu planen., damit die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben ihre Fragen zu stellen.