SPD-Vorstand widerspricht dem Beiratsausschuss / Verständnis für die Eltern
Der Vorstand der SPD Oberneuland lehnt den Beschluss des Bildungsausschusses des Beirates ab und verweist auf die Absprachen auf Landesebene und die Vorzüge einer Oberschule. „Wir wollen die Oberschule Rockwinkel, damit wir für unsere Region ein ausgewogenes Angebot den Eltern bieten können. Wir haben die Gesamtschule Bergiusstraße, die Sportoberschule Ronzelenstraße und das Gymnasium Horn. Es fehlt daher eine Oberschule für die Kinder aus Oberneuland“, so die 2. Vorsitzende Elke Steinhöfel. Sie stellt weiter fest: „Klar ist auch, dass es Gymnasium und Oberschule nicht unter einem Dach geben kann, da der Oberschule dann die Gymnasiasten fehlen würden. Solch eine Diskussion führt bei den Bildungsexperten nur zu Kopfschütteln.“ Auch die Argumentationslinie des Beiratsausschusses ist für die SPD Oberneuland nicht schlüssig. „Die Begründung des Ausschusses für die Unterstützung des Antrages auf ein Gymnasium hat leider einen Denkfehler und birgt einen riesigen Nachteil für die Region“, so der Vorsitzende Derik Eicke. „Wenn zurzeit 90 Prozent der Oberneulander Kinder den gymnasialen Zweig des Schulzentrums besuchen, könnten dies in Zukunft bei einem reinem Gymnasium theoretisch nur noch 20 Prozent, da die Anzahl der Gymnasiasten eines Jahrgangs laut Bildungskonsens zwischen CDU, Grünen, FDP und SPD auf 20 Prozent in Bremen begrenzt ist. Acht von zehn Oberneulander Kinder müssten außerhalb Oberneulands auf einer Oberschule unterrichtet werden und einen erheblichen Fahrweg auf sich nehmen.“ Organisationsleiter Martin Horn geht davon aus, dass „im Beiratsausschuss niemand so blauäugig ist zu glauben, dass es sich bei einem vermeintlichen Gymnasium Rockwinkel um ein Oberneulander Gymnasium handelt, da alle Bremer Kinder aus dem ganzen Stadtgebiet diese Schule anwählen könnten.“ Aus diesen Gründen herrscht großes Unverständnis darüber, warum der Beiratsausschuss die Elternvertretung anscheinend nicht auf diese Tatsachen hingewiesen hat.
Des Weiteren birgt die Oberschule Rockwinkel für die SPD Oberneuland sehr große Vorteile für den Bremer Nordosten. Eine Oberschule hat eine höhere Lehrerzuweisung und damit verbunden erheblich kleinere Klassen, ein besseres Förder- und Nachmittagsangebot. Außerdem kann man das Abitur in 13 Jahren machen, eine Tatsache, die den Kindern neben der Schule noch Zeit für Sport, Hobbys und soziale Kontakte lässt. Zusätzlich kann die Oberschule optional aber auch ein Abitur mit 12 Jahren anbieten. Die Unterrichtsorganisation in einer Oberschule ermöglicht innere als auch äußere Differenzierungsmöglichkeiten, d.h. die Lehrkräfte differenzieren nicht nur durch verschiedenes Lehrangebot ihren Unterricht, sondern die Schule hat die Möglichkeit z.B. in den Hauptfächern verschiedene Kursangebote gemäß den Leistungen der Schüler einzurichten. „Hier könnte man z.B. in einem Mathematikkurs schwächere Schüler besonders fördern und in einem parallelen Kurs lernstarke Schüler durch komplexere Aufgaben fordern“, so Vorstandsmitglied Levka Muratidis.
Derik Eicke weiter: „Ich gehe davon aus, dass ich mich als Vater und Lehrer in einem sozialschwachen Stadtteil wahrscheinlich für ein Gymnasium für meine Töchter entscheiden würde. Aber hier im Bremer Nordosten wird die Oberschule Rockwinkel ein gutes Lern- und Anspruchsniveau haben. Darüber hinaus gibt es in unserem Stadtteil ein hohes Maß an sozialen Umgangsformen, und dieses Maß wird nicht auf einmal schlechter, weil an der Tür Oberschule anstatt Gymnasium steht. Außerdem bin ich als Fachmann von der Unterrichtsorganisation und den anderen Vorteilen einer Oberschule überzeugt, um meine Kinder bestmöglichst zu fördern.“
Organisationsleiter Martin Horn weiter:„Natürlich verstehen wir die Ängste der Eltern. Hier sind die Informationen zu spärlich geflossen. Deshalb wollen wir für das 2. Halbjahr 2009 eine Informationsveranstaltung organisieren.“ Der Ortsverein weist darauf hin, dass erst 2011 die Oberschule starten wird, und dass bei der Umsetzung keine pädagogischen oder organisatorischen Schwierigkeiten zu erwarten sind, da die Schulleitung mit Unterstützung des Kollegiums sicherlich bereits begonnen hat Konzepte und Profile zu entwickeln.