Die SPD Oberneuland hat sich auf ihrer letzten Sitzung einstimmig gegen die Bebauung des alten Sportplatzes mit einem Vollsortimenter ausgesprochen.

„Als wir vor über einem Jahr als Vorstand der Ansiedlung zugestimmt hatten, war der Sachverhalt für uns ein völlig anderer. Mittlerweile wissen wir, dass mehrere tausend Oberneulander die Ansiedlung nicht wollen. Auch fühlen sich die Menschen vor Ort nicht unterversorgt, wie es die Daten des Nahversorgungskonzeptes der Stadt Bremen Oberneuland attestiert hatte“, so die 2. Vorsitzende Elke Steinhöfel.

Die SPD Oberneuland suchte im letzten Jahr verstärkt den Kontakt zu den Oberneulandern, um zu erfahren, wie sie zum Vollsortimenter stehen. Bei der Aktion „Wo drückt der Schuh?“, den die SPD jeden Samstag in Oberneuland organisiert, war der Supermarkt ein ständiges Thema. Der Vorsitzende Derik Eicke weiter: „Die Menschen wollen diesen Markt nicht. Es gab keine positive Rückmeldung bei den über 30 Ständen in den letzten 12 Monaten. Wir werden als SPD Oberneuland den Menschen nicht etwas überstülpen, was sie gar nicht haben wollen.“ Des weiteren führten Vorstandsmitglieder mehreren Gesprächen mit Mitgliedern des Bürgerrates, der sich aus Protest zum Supermarkt gegründet hatte. Am Ende dieses Prozesses entschied sich die SPD nun ihre Position zu überdenken.

Der Oberneulander SPD-Vorsitzende Derik Eicke fordert den grünen Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa Reinhard Loske auf das Vorhaben unverzüglich zu stoppen. „Das bisherige Beteiligungsverfahren für die Bevölkerung ist völlig unzureichend. Bei Projekten dieser Größe ist eine umfassende und frühzeitige Beteiligung der Bevölkerung notwendig“, so Eicke. Unterstützt wird er dabei von den beiden SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Mustafa Güngör und Rainer Hamann. „Neben dem bisher durchgeführtem Beteiligungsverfahren nach dem Baugesetzbuch, das aber anscheinend in Oberneuland völlig unzureichend war, muss man über weitere Wege der Beteiligung nachdenken“, so Rainer Hamann. Mustafa Güngör ergänzend: „Über 2600 Unterschriften sprechen für sich. Senator Loske muss reagieren und das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen.“

Gleichzeitig wird die SPD Beiratsfraktion auf der nächsten Beiratssitzung am 03. Mai einen Antrag stellen, der die Verwaltung auffordert ein Bürgerbeteiligungsverfahren zu starten. „Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger in dieser wichtigen Frage der Ortsteilentwicklung stärker eingebunden werden“, so Beiratsmitglied Heinrich Auffarth.