Schulkinder gefährdet / ökologische und ökonomische Unvernunft / Volksentscheid

Die Oberneulander Sozialdemokraten glauben an eine Provinzposse, die wiedermal typisch für Bremen ist. Der SPD-Vorsitzende Derik Eicke: „Es ist völlig unverständlich, dass ein Beschluss vom Horner Verkehrsausschuss getroffen wird, der den Großteil der Menschen am Achterdiek und den Anliegerstraßen massiv benachteiligt. Es ist ja für mich verständlich, dass die direkten Anlieger eine Verkehrsberuhigung wollen, allerdings ist der Achterdiek eine Verbindungsstraße alter und neuer Baugebiete und keine reine Wohnstraße. Wir können keine Politik für eine kleine Gruppe auf dem Rücken aller anderen machen.“

Interessant für die SPD ist auch die Tatsache, dass die Unterschriftenaktion von Horner Anwohnern gegen die Einbahnstraßenregelung anscheinend keinerlei Beachtung fand. „Warum wird diese Mehrheit nicht stärker gehört?“, fragt sich der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Rohdenburg. „Seit fast 2 Jahren organisieren wir jeden Monat einen Stand beim Bremer Backhaus im Nedderland. Dabei kann man eindeutig feststellen, dass die Oberneulander und Horner Anwohner mit der Verkehrsberuhigung und der Einbahnstraßensituation zum Büropark unzufrieden sind. Der jetzige fünf Kilometer lange Umweg ist für die Menschen eine enorme zeitliche und finanzielle Belastung. Mindestens genauso schlimm ist die Belastung für die Umwelt. Eine weitere Drangsalierung durch den Beschluss der Horner Verkehrsausschusses wollen die Menschen schon gar nicht. Das genaue Gegenteil ist der Fall.“

Besonders bedenklich für Derik Eicke ist, dass der Horner Ausschuss den Verkehr direkt an einem der Eingänge der Oberschule Rockwinkel vorbeiführen will. „Auf dem engen Rotdornpfad, der keinen Fahrradweg besitzt, sind morgens zahlreiche Schulkindern mit dem Fahrrad unterwegs. Hier besteht bereits jetzt ein großes Gefahrenpotential, das nun noch weiter verschärft wird. Ich halte dies für unverantwortlich.“

Beiratsmitglied Barbara Böhnke weiter: „Warum der Horner Verkehrsausschuss versucht die Oberneulander und Horner Kaufkraft weg von der Röntgenstraße zu lenken, kann ich nicht nachvollziehen. Bis jetzt haben wir dort immer gut und gerne eingekauft. Allerdings wäre mit der Einbahnstraßenregelung der Umweg zu groß für uns. Ein Großteil würde dann wohl in der Vahr einkaufen.“ Besonders alarmierend für die Sozialdemokraten ist, dass der beliebte Fleischer Wrieden im Schorff völlig von seiner Kundschaft abgeschnitten wird. Des weiteren würden die kleinen Fachgeschäfte in der Röntgenstraße aus Sicht der SPD Oberneuland massiv leiden. Böhnke weiter: „Ich hoffe, dass die Gewerbetreibenden diese ökonomische Gefahr für sich erkennen und sich in diese Diskussion einmischen bevor es für sie zu spät ist.“

Auch ökologisch ist für die SPD das Einbahnstraßenprinzip eine Katastrophe. In Zeiten des Klimawandels und der Erderwärmung muss jeder unnötige gefahrene Kilometer vermieden werden. „Es ist ja wahnwitzig einerseits den Kohlendioxidausstoß überall verringern zu wollen, die alternativen Energieformen auszubauen und wir in Bremen leisten uns einen solchen Fauxpas“, so Eicke.

Abschließend wertet die SPD Oberneuland den Beschluss des Horner Verkehrsausschusses als ein gefährliches Manöver, das die Politikverdrossenheit der Menschen vergrößern wird. „Man verspricht denjenigen, die am lautesten Schreien eine Einbahnstraße. Die Mehrheit bekommt nichts, außer die Information, dass der Beirat Oberneuland diese Lösung bereits in der Vergangenheit abgelehnt hat. Damit wäre die Einbahnstraße automatisch wieder vom Tisch. Bei so einem Hickhack ist es verständlich, dass sich die Bürger von der Politik nicht ernst genommen fühlen“, so Eicke.

Um eine endgültige Entscheidung für den Achterdiek zu bekommen fordern die Sozialdemokraten den Senator und seinen Staatsrat Golasowski auf noch 2011 einen Volksentscheid herbeizuführen. „Die Anwohner des Achterdieks und der betroffenen Anliegerstraßen sollen selbst entscheiden können. Dann hören auch die Vermutungen auf wie die Mehrheitsverhältnisse vor Ort sind und die jahrelangen Diskussionen sind beendet“, so Eicke.

Dafür wird die SPD auf der nächsten Beiratssitzung einen Antrag einbringen.