Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Jürgen Pohlmann hatte auf der letzten Sitzung der Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Energie um einen Sachstandsbericht zur geplanten Ansiedlung eines Vollsortimenters in Oberneuland gebeten. Hintergrund ist, dass dieses Projekt in Oberneuland stark diskutiert und von Teilen der Bevölkerung abgelehnt wird. Über 3000 Unterschriften kamen in kürzester Zeit zusammen und auch an 30 Informationsständen der Oberneulander Sozialdemokraten gab es nur Ablehnung für dieses Großprojekt. Des Weiteren läuft zurzeit eine Petition des Bürgervereins gegen die Ansiedlung, die dann in der Bürgerschaft beraten werden muss.

Nun kommt anscheinend Bewegung in das Thema. Der SPD Vorsitzende Derik Eicke: „Wir freuen uns, dass das Beteiligungsverfahren, das wir als SPD im Beirat so vehement eingefordert haben nun umgesetzt werden soll. Die Menschen müssen bei solchen Großprojekten im Vorfeld eingebunden werden. Das Verfahren zur Ansiedlung zeigt, wie Politik heutzutage nicht mehr funktioniert.“ Laut Aussage des Vorsitzenden hat dabei auch geholfen, dass die SPD Oberneuland dieses Beteiligungsverfahren als Antrag auf dem Landesparteitag der Bremer SPD eingebracht hat und dieses einstimmig beschlossen wurde. Gleichzeitig wurde es der Bürgerschaftsfraktion zur Diskussion und zur Behandlung mit auf den Weg gegeben. „Ich freue mich, dass wir mit Jürgen Pohlmann einen wichtigen Mitstreiter für die Interessen der Oberneulander Bevölkerung gefunden haben“, so Eicke.

Eine weitere Forderung der Oberneulander Sozialdemokraten wurde durch die Deputation nun auch erfüllt. Derik Eicke weiter: „Man darf den Vollsortimenter nicht losgelöst von der sonstigen Entwicklung unseres Ortsteils betrachten. Neben einem Konzept für den Einzelhandel, das auf Dauer einerseits die Nahversorgung der Menschen und andererseits das Überleben der alteingesessenen Oberneulander Läden sicherstellen muss, brauchen wir für Oberneuland eine Gesamtplanung. Wie soll unser Ortsteil in Zukunft aussehen? Der planerische Fleckenteppich der letzten Jahrzehnte hat uns nur geschadet.“

Der Fachbereich Bau und Stadtentwicklung der Behörde soll laut Deputationsbeschluss nun zeitnah einen Vorschlag für ein entsprechendes Beteiligungsverfahren mit Themen, Format und Zeitplan vorlegen.