SPD sucht Freilaufflächen für Hunde

Von Renate Schwanebeck (Weser-Kurier)

Nach dem Tierschutzgesetz muss jedes Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen nach gehalten werden. Das bedeutet im Hinblick auf Hunde vor allem: genügend Auslauf muss gewährleistet sein. Dem stehen Regelungen wie die Anleinpflicht während der Brut- und Setzzeit von Mitte März bis Mitte Juli in der freien Landschaft sowie ganzjährig in Bremer Park- und Grünanlagen entgegen. Die SPD Oberneuland setzt sich jetzt dafür ein, dass Freilaufflächen für Hunde in Oberneuland bereitgestellt werden, und bittet die Bürger um Vorschläge.

Oberneuland. „Leider passiert es häufig, dass Hunde in Parks und Grünanlagen nicht angeleint sind. Damit sind Konflikte in der Bevölkerung vorprogrammiert“, weiß der Vorsitzende der SPD Oberneuland, Derik Eicke. Deshalb stelle sich für die Sozialdemokraten im Stadtteil die Frage, wo denn die Hundebesitzer ihre Vierbeiner ohne Leine toben lassen könnten, ohne Wildtiere zu gefährden. Eicke: „Wir benötigen dringend Hunde-Auslaufflächen in Oberneuland. Und das nicht nur für die Zeit der Brut- und Setzzeit, sondern für das ganze Jahr.“

Gerade Hundehalter, die ihr Tier vorbildlich anleinen, müssten die Gelegenheit erhalten, „ihren Hund auch mal ohne schlechtes Gewissen toben lassen zu können“, meint Eicke. Das Problem sei nur: Wo können Freilaufflächen ausgewiesen werden?

Naherholungsgebiete wie zum Beispiel die Oberneulander Parks könnten selbstverständlich keine Hunde-Freilaufflächen werden, sagt der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins. Erforderlich sei eine strikte Trennung von Naherholungsgebieten und Hunde-Freilaufflächen. „Alle Naturliebhaber müssten die freie Landschaft genießen können, ohne sich fürchten zu müssen, dass plötzlich ein Hund auftaucht“, sagt Eicke. Ein Großteil der Hundehalter verhalte sich vorbildlich, meint er, „es gibt aber bekanntlich auch die Uneinsichtigen.“ Die SPD Oberneuland begebe sich nun auf die Suche, geeignete Freilaufflächen zu finden. Dafür sei die Partei allerdings auf die Mithilfe der Stadtteilbewohner angewiesen. „Die Menschen vor Ort wissen am besten, welche Flächen sich für den freien Auslauf eignen würden“, sagt Eicke. Die Partei werde im April und Mai mehrmals Stände im Stadtteil aufbauen, um in dieser Sache mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen. Die Vorschläge sollen anschließend in den Beirat eingebracht werden.

Als Hundewiese in Frage kommt nach Auffassung der SPD Oberneuland am ehesten eine städtische Fläche, gegebenenfalls aber auch eine Fläche eines Landwirtes, zum Beispiel eine Brachfläche. Es müsse eine eingezäunte Fläche sein, betont Eicke. Außerdem müsse die Auslauffläche gut mit dem Auto zu erreichen sein. Das sei zum Beispiel beim Büropark Oberneuland der Fall, wo nach SPD-Auffassung eine eingezäunte Fläche geschaffen werden könnte. Der Büropark ist nach Beobachtungen Eickes schon „ein beliebtes Ziel der sogenannten Hundesitter, die per Auto mit mehreren Hunden angefahren kommen und sie dort frei laufen lassen“. Das dürfe aber nicht weiter hingenommen werden, weil in dem Bereich viele Wildtiere lebten, sagt Eicke.

„Bisher zu wenig Tütenspender“

Wichtig sei auch, dass es bei einer Freilauffläche genügend Abfallbehälter und Tütenspender gebe. „Es liegt dann in der Verantwortung der Hundehalter, die Tüten für den Hundekot zu benutzen. Sonst wären die Flächen nach kurzer Zeit nicht mehr zu betreten.“ Tütenspender und Müllbehälter seien im Übrigen „ein oft beklagter Mangel im Stadtteil“, berichtet Eicke.

Eine große Hunde-Freilauffläche im Stadtteil auszuweisen sei die erste Aufgabe, „doch dann sollten vielleicht noch zwei bis drei weitere Gebiete verteilt in Oberneuland bereitgestellt werden“, lautet Eickes Überlegung. Zum Thema Hunde-Freilaufflächen will die Oberneulander SPD in Kürze auch eine Online-Befragung auf ihrer Internetseite unter der Adresse www.spd-oberneuland.de starten.

Abschließend ist noch zu sagen (gehört nicht zum Presseartikel):

Es geht in erster Linie darum einen Konflikt frühzeitig zu entschärfen, bevor er sich im Stadtteil verselbstständigt. Wir müssen einerseits den Bedürfnissen der Wildtiere, dem Naturschutz und den Bürgern, die vielleicht keine Hundeliebhaber sind, Rechnung tragen, und andererseits den Hunden, die ihren Auslauf brauchen. Hundeauslaufzonen sind dafür ein geeignetes Mittel.