SPD-Bürgerdialog sehr erfolgreich / SPD meldet Diskussionsbedarf an


Über 80 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit ihre Anregungen und Ideen für die Bebauung des Büroparks Oberneuland vorzutragen. Die SPD Oberneuland hatte am vergangenen Samstag zum Bürgerdialog beim Bremer Bäcker im Nedderland eingeladen, um im Vorfeld dieses wichtigen Stadtteilprojektes die Menschen zu beteiligen. Der SPD-Vorsitzende Derik Eicke: „Die überwiegende Anzahl der Menschen erkennen in der Bebauung des Büroparks eine Chance für ihr gesamtes Quartier. Diese Chance muss nun der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr und seine untergeordneten Dienststellen nutzen. Es gilt ein neues Baugebiet zu planen, dass das gesamte Gebiet des Nedderlandes weiterentwickelt und aufwertet.“

Fast einstimmig sprachen sich die Befragten dafür aus, dass sich die Bauhöhe an der Höhe des Seerosenparks orientieren soll. Dies bedeutet eine ungefähre Höhe von 9 Metern. Lediglich direkt entlang der Autobahn wäre eine höhere Bebauung als zusätzlicher Lärmschutz denkbar. Des weiteren wünschen sich die Bürgerinnen und Bürger eine eher lockere Bebauung mit einer abwechselnden Architektur, die zu der bereits bestehenden passt. Auf keinen Fall will man eine Reihenbebauung langer Wohnblocks, die alle gleich aussehen. Damit sich schnell eine gute Nachbarschaft einstellt stellen sich die Bürger vor, dass vier bis maximal acht Familien in einem Haus leben. Die 25 Prozent der Wohnungen, die für den „bezahlbaren Wohnraum“ vorgesehen sind, sollen sich auf den ganzen Büropark verteilen. „Auf keinen Fall wollen die Bürger einen Sozialblock an der Autobahn, sondern sie wünschen sich eine gute Durchmischung. Hierüber freue ich mich besonders, da es zeigt wie gut unser Miteinander im Nedderland funktioniert“, so Beiratsmitglied Wolfgang Rohdenburg. Auch sollen sich diese Wohnungen architektonisch nicht von den anderen unterscheiden. Vereinzelt kam auch die Idee ein Studentenwohnheim am Rande des Büroparks zu bauen. Durch die Buslinie und mit dem Fahrrad ist die Universität gut zu erreichen und Wohnraum für Studenten ist mehr als knapp. Für die Familien, die sich im Büropark einmieten sollen, muss es einen Kindergarten und einen Spielplatz geben. Dabei ist besonders von Beginn an auf die U3-Situation zu achten. Mehrfach sprachen ältere Nedderländer die Sozialdemokraten an diesem Morgen an, um auf altersgerechtes Wohnen hinzuweisen. Diese Wohnungen müssen barrierefrei und mit einem Fahrstuhl ausgestattet sein. Außerdem sollen sie dicht an der Nahversorgung sein. Für die SPD Oberneuland ist das altersgerechte Wohnen eine der dringendsten baulichen Herausforderung aller deutschen Städte in der immer älter werdenden Gesellschaft, das ein Stück durch den Büropark gelöst werden muss.

Ein weiteres großes Problem soll aus Sicht der Menschen vor Ort mit der Bebauung angepackt werden. Die Nahversorgung im Nedderland ist eine Katastrophe. Fast jeder der Befragten bemängelte diese und wünschte sich einen kleinen Supermarkt, eine Poststelle oder ein Cafe. Der SPD Vorsitzende Derik Eicke: „Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr hat mit dem Büropark Oberneuland die Chance ein modernes und zukunftsfähiges Nahversorgungskonzept für den ganzen Stadtteil Oberneuland zu entwickeln. Anstelle des geplanten Vollsortimenters auf dem alten Sportplatz, der von der Bevölkerung abgelehnt und auch nicht dem demografischen Wandel für ganz Oberneuland gerecht wird, kann man nun drei Einkaufszentren in Oberneuland (Mühlenfeldstraße, Oberneuland Karree und im Nedderland) mit einem Ankermieter in der Größe des Spar-Marktes der Mühlenfeldstraße und mehreren Fachgeschäften etablieren.“

Neben der Bebauung und der Nahversorgung war der Verkehr Hauptgesprächspunkt. Dringendst müsse der Öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) ausgebaut werden. Besonders die schlechte Anbindung in die Innenstadt bemängeln die Nedderländer und zusätzlich wünschen man sich einen Stadtteilbus, da bis jetzt das Nedderland vom Rest Oberneulands abgeschnitten ist. „Die Anbindung des Nedderlandes an die Oberneulander Zentren ist dringend erforderlich, da u.a. im Bereich des „alten Sportplatzes“ laut Aussage der senatorischen Dienststelle der zentrale Mittelpunkt Oberneulands entstehen soll. Hierfür organisiert die Dienststelle sogar extra eine Zukunftswerkstatt. Diese zentrale Stelle Oberneulands muss daher für alle Oberneulanderinnen und Oberneulander mit dem ÖPNV zu erreichen sein. Daneben sind die wichtigen Institutionen und Vereine Oberneulands, wie z.B. unsere Kirchengemeinde dort vor Ort“, so Eicke. Bezogen auf den Individualverkehr hatten die Befragten ebenfalls klare Vorstellungen. Die Öffnung des Achterdieks, ein Durchfahrtsverbot für LKWs, eine Verkehrsberuhigung im gesamten Bereich Achterdiek und Büropark, frühzeitige Planung von Zebrastreifen und Fußgängerampeln wurden genannt. Auch konkrete Vorstellungen einer Verkehrsführung zwischen Büropark und Achterdiek unter Einbindung der Kasper-Faber-Straße wurden vorgeschlagen und begrüßt.

Ein großes Bedürfnis der Befragten war außerdem die Schaffung eines „Mehrgenerationenplatzes“ als geselliger Treffpunkt und gesellschaftlicher Mittelpunkt des neuen Wohngebietes und des gesamten Nedderlandes. Dieser Platz soll als eine Art „Marktplatz“ geplant werden. Solch ein Begegnungsort fehlt zurzeit noch völlig im Nedderland.

Voraussetzungen für alle diese Überlegungen für die Bebauung des Büroparks ist für die Befragten der Lärmschutz zur Autobahn A 27. SPD-Beiratsmitglied Wolfgang Rohdenburg: „Viele Anwohner im Nedderland beklagen sich bereits jetzt über den Lärm der Autobahn, der von Jahr zu Jahr zunimmt. Ein Grund dafür ist u.a. der steigende LKW-Verkehr zu den bremischen Häfen. Es ist zu beobachten, dass sich der Lärm kommend aus dem Bereich des Achterdieksees über die Felder und Wiesen auf die bestehende Bebauung verteilt. Lediglich etwas höhere Riegelbauten am Rande des Büroparks als Lärmschutzmaßnahmen zu planen ist aus unserer Sicht auch zum Schutz der neuen Bürgerinnen und Bürger des Büroparks nicht zu akzeptieren.“ Die SPD stellt darüber hinaus fest, dass Riegelbauten die Lärmbelastung aller Menschen vor Ort nicht vermindert werden, sondern nur von denjenigen Bürgerinnen und Bürgern, die direkt hinter dem Büropark leben. Die bestehenden Lärmschutzwände zwischen der Autobahnauffahrt über den Achterdieksee bis zum FC Oberneuland sind daher zu verbinden und die Lücke zu schließen.

Am Mittwoch, 27. November um 19.00 Uhr findet die Beiratssitzung zum Büropark Oberneuland in der Kirchengemeinde Oberneuland (Hohenkampsweg) statt. Dort werden Behördenvertreter den Bebauungsplan vorstellen.