Zum diesjährigen Equal Pay Day erklärt die stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Bremen Sarah Ryglewski, MdB:

„Am 19. März ist Equal-Pay-Day, der an die Lohnlücke zwischen Männern und Frauenerinnert. Auch 2016 verdienen Frauen im Durchschnitt 21 Prozent weniger als Männer. Rechnet man die-sen Prozentwert in Tage um, heißt das konkret: Frauen müssen 79 Tage, vom 1. Januar bis zum 19. März 2016, zusätzlich arbeiten um das Jahreseinkommen der Männer zu erwirtschaften.

Seit mehr als 50 Jahren gilt das Gebot der Entgeltgleichheit für Frauen und Männer, doch die Praxis sieht leider immer noch anders aus. Die Lohnlücke hat nicht nur Auswirkungen auf das Einkommen von Frauen, sondern schlägt sich auch massiv auf ihre Rente nieder. Wir wollen den Equal Pay Day künftig aus unseren Kalendern streichen können – Frauen haben ein Recht auf mehr!

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Lohnlücke im letzten Jahr zwar leicht von 22 auf 21 Prozent gesunken – auch dank des gesetzlichen Mindestlohns, von dem überwiegend Frauen im Niedriglohnbereich profitieren. Dennoch müssen Frauen nach wie vor zweieinhalb Monate mehr arbeiten, um auf das durchschnittliche Jahresentgelt von Männern zu kommen.

Ohne gesetzliche Maßnahmen wird sich daran nichts ändern. Ich unterstütze deshalb das Vorhaben von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig für ein Lohngerechtigkeitsgesetz. Mit dem geplanten Gesetz werden wichtige Verabredungen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt: transparente und nachvollziehbare Entgeltstrukturen, betriebliche Verfahren zur Überprüfung von Entgeltgleichheit und eine Berichtspflicht für große Unternehmen über Frauen-förderung und Entgeltgleichheit. Das Gesetz muss jetzt schnell kommen.

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten arbeiten parallel an weiteren Schritten, wie dem Pflegeberufegesetz und dem Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeitbeschäftigung, von denen ebenfalls insbesondere Frauen profitieren werden. Gleichzeitig muss in den Köpfen ein Umdenken über Rollenbilder stattfinden – so lange, bis Mütter in Führungspositionen, Väter in Teilzeit, Männer in Kitas und „gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit“ endlich eine Selbstverständlichkeit sind. Gerechtigkeit und faire Bezahlung sind keine Frauenthemen, sondern ein Gewinn für alle.“