72 Jahre ist nun Maria Marschner Mitglied in der SPD. Die SPD Oberneuland bedankte sich bei Maria für ihr langes Engagement in der Partei mit einem besonderen Abend.
Der Vorsitzende Derik Eicke organisierte einen Sektempfang und eine exklusive Ratskellerführung zu ihren Ehren. Um 18.00 Uhr traf sich der Ortsverein bei den Bremer Stadtmusikanten. Die sehr interessante Führung brachte uns durch die verschiedenen Bereiche des Kellergewölbes, wie z.B. zur Schatzkammer tief unter dem Domshof. Zu einem richtigen Ehrentag gehören natürlich auch Kostproben aus dem Ratskeller.
„Maria ist für uns ein Vorbild, da sie sich immer aktiv im Stadtteil für die Menschen eingesetzt hat, und dies auch jetzt noch tut“, so Derik Eicke. Sie war Beiratsmitglied in Oberneuland und hatte bereits viele verschiedene Funktionen im Ortsverein. Auch in den aktuellen Vorstand ist sie wieder einstimmig gewählt worden. Dabei betont Derik Eicke ist sie ein Aktivposten, nimmt immer diskussionsfreudig an den Sitzungen teil und organisiert mehrere Aktionen im Jahr für die Oberneulander Mitglieder. Aber auch außerhalb der Partei, z.B. in der Arbeiterwohlfahrt, im Seniorenbeirat oder in der Kirchengemeinde engagiert sie sich.
Zur Begrüßung an ihrem Ehrentag kam auch Bürgermeister Carsten Sieling, der sich beeindruckt von der Lebensleistung zeigte. „Ich freue mich, dass ich an dieser besonderen Ehrung teilnehmen darf, und denke besonders an die Oberneulander Weihnachtsfeiern, die Maria jedes Jahr organisiert“, so der Bürgermeister, der bereits mehrfach Gast dort war.
Maria Marschner stammt aus einer sozialdemokratischen Familie und erlebte als Kind schon bewusst am Beispiel ihrer Eltern, dass Sozialdemokraten in der NS-Zeit verfolgt wurden. Im Sommer 1946 beobachtete sie, wie ihre wieder in der SPD tätige Mutter und Parteifreunde sich um den Wiederaufbau der 1933 zerschlagenen Partei bemühten. Auf den ersten Nachkriegsparteitag in Schleswig-Holstein im Juli 1946, an dem sie als Gast teilnahm, hatte sie ein Schlüsselerlebnis. Hans Hedtoft, der Vorsitzende der dänischen Sozialdemokraten und spätere Ministerpräsident, überbrachte Grüße der dänischen Genossen und Glückwünsche für den Neuaufbau. Zu der Zeit waren Deutsche – nach der Besetzung Dänemarks – dort noch so verhasst, dass man z.B. nicht daran denken konnte im Nachbarland Urlaub zu machen. Maria Marschner: „Hans Hedtoft Besuch, den ihm viele Dänen übelnahmen, war für mich als junge Frau nach dem Krieg ein wunderbares Zeichen internationaler Solidarität. Ein Zeichen der Hoffnung.“ Auf der Heimfahrt erklärte sie damals ihrer Mutter, dass sie in die SPD eintreten will. Dieses ist sie nun seit 72 Jahren, und ist weiter voller Unternehmungslust.
Der Abend endete für die Gruppe im Ratskeller mit Labskaus und Knipp bei einem gemeinsamen Essen.