Mit Erstaunen und Ärger reagierten viele Anwohnerinnen und Anwohner im Nedderland auf die Tatsache, dass am Achterdiek zwischen dem Kreisel und dem neuen Wohnpark Oberneuland die Vorfahrtsregelung geändert wurde. Bis jetzt galt eine Tempo 30-Zone, die eine „rechts vor links“ Regelung beinhaltete und damit automatisch zur Verkehrsberuhigung diente. Nun wurde diese Zone in eine Straße mit einer Reduzierung auf 30km/h geändert und der Achterdiek bis zum Ende des Wohnparks Oberneuland zu einer Vorfahrtsstraße gemacht. Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Beirat Rüdiger Wanke: „Ich hätte mir gewünscht, dass die Menschen vor Ort informiert worden wären. Außerdem hätte man in Hinblick auf die Schulkinder noch eine Woche warten sollen.“

Bereits während der Aufstellung der neuen Straßenschilder äußerten die Anwohner beim SPD Vorsitzenden Derik Eicke ihre Bedenken, dass nun noch schneller vor Ort gefahren wird. Viele Eltern sehen diese Tatsache in Bezug auf den Schulweg ihrer Kinder mit Sorgen. Hintergrund für die Umwandlung ist die Forderung der BSAG, um die neue Buslinie einzurichten. Der SPD Vorsitzende Derik Eicke: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Problem für die Fahrplangestaltung sein kann, dass es „rechts vor links“ auf dieser Strecke gibt. Wir sprechen hier nicht von zehn Straßen, sondern von einer, bzw. zwei. Damit fehlen bereits wichtige Bausteine der Verkehrsberuhigung. Wir hatten 2015 ganz klar die Beibehaltung der 30-Zone im Beirat gefordert.“ Aber nicht nur die 30-Zone beschloss der Oberneulander Beirat Anfang 2015, sondern zwei SPD-Anträge, die ein ganzes Maßnahmenpaket für den Achterdiek und dem Büropark beinhalteten. Einerseits sollte es neben dem Zebrastreifen am Ende der Zuwegung zum Achterdiekpark noch einen weiteren auf der Höhe der Nahversorgung zwischen dem Kreisel und der Stadtländerstraße geben. Derik Eicke unterstrich damals die Bedeutsamkeit der Anträge besonders für Schulkinder, die die Grundschulen (Schule in der Paul-Singer-Straße und die Grundschule in der Horner Heerstraße) oder die weiterführenden Schulen erreichen wollen. Aber auch für die Berufspendler, die den ÖPNV nutzen, und den Bus westlich des Achterdieks nehmen müssen. Des Weiteren benötigen Bürgerinnen und Bürger mit Einschränkungen und ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die den Bäcker, den Blumenladen, den Friseur oder andere Gewerbetreibende aufsuchen wollen, einen sicheren Übergang.

Die Anträge beinhalteten aber auch die Forderung nach einer einheitlichen Verkehrsführung für die Radfahrer. Zurzeit ist es so, dass es teilweise einen Radweg gibt und dann wieder nicht. „Genau an diesen Übergängen sind die besonderen Gefahrenstellen und müssen abgestellt werden“, so Derik Eicke. Daneben sehen die Sozialdemokraten den Kreisel am Achterdiek, der viel zu eng gebaut worden ist, als Gefahrenquelle. Optimal wäre eine bauliche Veränderung, die gewährleistet, dass alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und sicher sind. Die Größe sollte sich dabei an den Kreisel im Büropark richten und eine Mittelinsel beinhalten, die verhindert, dass zu schnell geradeaus gefahren wird. Auch fordert die SPD die Verkehrsplaner in der Behörde auf ein generelles Konzept zur Verkehrsberuhigung am Kreisel zu erarbeiten und dem Beirat vorzulegen.

Bereits vor über 3 Jahren hatte der Beirat den Senator für Bau, Umwelt und Verkehr aufgefordert einen Entwurf für ein ganzheitliches Verkehrskonzept für den gesamten Achterdiek den Beiräten in Horn und Oberneuland vorzulegen. Dabei sollte besonders die Verkehrsberuhigung ein Schwerpunkt sein. Rüdiger Wanke weiter: “Es ist für die Bevölkerung, aber auch für uns ehrenamtlichen Stadtteilpolitiker mehr als enttäuschend. Bei Bürgerdialogen und Sitzungen investieren die Menschen vor Ort und die Ehrenamtlichen viel Zeit, um dann keine Resultate nach Jahren zu sehen. So geht das nicht.“

Die Oberneulander Sozialdemokraten stellen sich kurzfristig folgende Maßnahmen vor. „Zwischen dem Wohnpark und der Ehmckstraße ist die Straße komplett ausgebaut. Hier kann jetzt der Zebrastreifen angelegt, der Radfahrweg markiert, Piktogramme auf die Fahrbahn aufgebracht und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen gebaut werden“, so Derik Eicke. Während der baulichen Veränderung zwischen der Ehmckstraße und dem Kreisel müssen diese Maßnahmen begleiten direkt umgesetzt werden.

Dabei darf aus der Sicht der SPD kein Sammelsorium von verschiedenen Einzelmaßnahmen entstehen, wie es in der Vergangenheit immer der Fall war, sondern ein ganzheitliches Konzept, dass sich auf der ganzen Streckenführung wiederfindet.

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