Liebe Bremerinnen und Bremer, liebe Freunde und Nachbarn,

die Ausführungen aus den Niederlanden machen deutlich, dass uns die Katastrophe noch bevorsteht. Regelmäßige stärkere Erdbeben in einem Gebiet, in dem 600 000 Menschen leben. Starke Beschädigungen in der Infrastruktur. Gebäude, die aufgrund der Beschädigungen abgerissen werden müssen. Häuser sollen mittlerweile erdbebensicher gebaut werden, so dass im Falle eines Erdbebens, das täglich erwartet wird, die Menschen dieses unbeschadet verlassen können. Die ganze Region Groningen sackt ab mit riesigen Folgen für das Grundwasser. Des Weiteren lohnt ein Hausneubau eigentlich nicht, da Schäden mittelfristig wieder zu erwarten sind.

Auch wenn die Gasförderung jetzt sofort aufhört, wird es mindestens die nächsten 50 Jahre noch Erdbeben geben. Die riesigen Hohlräume geben einfach nach.

Das große Problem des hochgiftigen Lagerstättenwassers, das Benzol. Quecksilber, radioaktive Stoffe enthält, ist gar nicht geklärt. Wo landet diese giftige Brühe, die bei der Gasförderung immer mit gefördert wird. Bei uns in den niedersächsischen Umlandgemeinden ist dies ja schon ein Problem, aber in dem größten Gasfeld Westeuropas müssen riesige Mengen dieses Giftcocktails entstehen. Aufgearbeitet wird es nicht. Wo landet es?

Zusammen mit den niedersächsischen Bürgerinitiativen möchte ich auch die Bremerinnen und Bremer für dieses Thema, das uns direkt angeht, sensibilisieren. Die Folgen werden auch wir in Bremen in Zukunft spüren.

Ich halte die aktuelle Praxis der Energiekonzerne für unhaltbar.

Ich setze mich für ein Verbot der Gasförderung in Wasserschutzgebieten und dicht besiedelten gebiete ein.

Die regenerativen Energien müssen schnellstens auch mit Bundesmittels und Förderprogrammen ausgebaut werden.

Ich habe daher für Samstag, 23. Februar einen Änderungsantrag für das Regierungsprogramm 2019-2023 auf den Landesparteitag der Bremer SPD eingebracht. Trinkwasserschutz muss oberste Priorität haben, auch vor wirtschaftlichen Interessen, u.a. der Gasförderung. Des Weiteren wird ein SPD-geführter Senat eine Initiative Niedersachsens im Bundesrat für ein Verbot der Förderung in Wasserschutzgebieten unterstützen.